über uns
Erster Freier Tierschutzverein Leipzig und Umgebung e.V.
Träger des Tierheims Leipzig
Unser Leitbild
Das Wohlergehen und der Schutz von Tieren in ihrer Ganzheitlichkeit und Individualität stehen für uns im Mittelpunkt unserer Arbeit.
Wir respektieren Tiere als leidensfähige und emotional empfindungsfähige Individuen. Ihr Wohlergehen zu fördern, ihr Leiden zu lindern und ein zukünftiges Leiden für das Tier zu vermeiden, sind die Ziele unserer Arbeit. Tierquälerei in allen ihren Formen wird von uns verurteilt und wir kämpfen dagegen im Sinne unserer Vereinssatzung. Artgerecht bedeutet für uns, die Haltungsbedingungen, auch die zukünftigen, nach den objektiven und subjektiven Bedürfnissen des Tieres in seiner Art und seiner Individualität zu bestimmen. Wir wollen den uns anvertrauten Tieren Sicherheit bieten und möglichst ein Gefühl der Geborgenheit vermitteln.
Dazu kooperieren wir mit Fachkräften aus allen relevanten Bereichen unserer Gesellschaft und freuen uns über die Zusammenarbeit mit allen Personen, die sich mit diesem Leitbild identifizieren. Diskussionen um Wege zum Erreichen unserer Ziele führen wir stets direkt mit den jeweiligen Personen und Institutionen. Die konstruktive und flexible Zusammenarbeit mit allen unseren Mitarbeitern und zwischen unseren Mitarbeitern ist uns wichtig. Durch regelmäßige Fort- und Weiterbildung sichern wir die wissenschaftliche Aktualität als Grundlage unserer Arbeit, entwickeln wir unsere fachlichen und sozialen Fähigkeiten ständig weiter. Deshalb:
Tierschutz mit Sinn und Verstand ist unsere Herzensangelegenheit.
Unser Vorstand im Verein
Christel Jeske
Vorsitzende
Michael Sperlich
Geschäftsführer, Öffentlichkeitsarbeit
Kirsten Krups
stellv. Vorsitzende
Brigitte Wolf
Mitgliederverwaltung
Mario Goram
Tierschutz
Christian Bues
Finanzverwaltung
Die Geschichte unseres Vereins
Am 3.Mai 1875 wurde unter dem Namen Leipziger Tierschutzverein Protektor se. Majestät König Georg von Sachsen eine Genossenschaft zu dem Zweck, mit allen ihr und ihren Organen zur Verfügung stehenden Mitteln Tierquälerei entgegenzuwirken, gegründet. Es sollte nicht nur helfen, das Los leidender Tiere zu verbessern, es sollte auch zur sittlichen Erziehung des Volkes beigetragen werden. Im November 1875 zählte der Verein schon 434 Mitglieder.
Durch Spaltung (im Vordergrund stand der Kampf gegen die Vivisektion, Operation bzw. Sektion an nicht betäubten Tieren), wurde am 15. November 1879 der Neue Leipziger Tierschutzverein gegründet. Sein Sitz war in der Sidonisstrasse 47. Im Jahre 1902 konnte der Verein zum ersten Mal ein provisorisches Tier-Asyl eröffnen. Am 6.Januar 1907 wurde dann durch großherzige Spenden das neue Tierasyl am Tauchaer Weg, die heutige Max-Liebermann-Straße 89, eröffnet. Beide Vereine wurden vom Rat der Stadt mit jeweils 500 RM unterstützt.
Durch Verordnung des Reichsministers des Innern vom 4.Oktober 1939 wurden beide Vereine mit Wirkung vom 1.Oktober 1939 zum Tierschutzverein Leipzig und Umgebung zusammengeschlossen. Gründungsversammlung war am 3.Dezember 1939 im Sachsenhof am Johannisplatz. Nach der Vermögensenteignung unter der sowjetischen Militäradministration 1946, wurde der Verein am 20.April 1955 von den staatlichen Behörden der DDR endgültig zwangsaufgelöst und das Tierheim der Stadtreinigung Leipzig übergeben.
Die Neugründung des Ersten Freien Tierschutzverein Leipzig und Umgebung e.V. erfolgte am 1.Februar 1990 mit Eintragung ins Vereinsregister unter der Vereins-Registernummer 8. In Folge der Festlegungen des Einigungsvertrages, Festschreibung der Enteignungen der Sowjetischen Militäradministration, SMAD, und der Untersagung der Rechtsnachfolge der zwangsaufgelösten Vereine, erfolgte eine Neugründung und keine Wiedergründung. Der Verein erhielt auch sein Immobilienvermögen, Max-Liebermann-Straße und Reclamstraße, nicht zurück. Am 8.Mai 1992 wurde dem Tierschutzverein aber endlich wieder die Trägerschaft über das Tierheim in der Max-Liebermann-Straße 89 übergeben. Weil die Kapazitäten dieses Standorts nicht ausreichten, es insbesondere wegen der Lärmbelastung durch die Hundehaltung immer wieder Ärger mit den Anwohnern gab und sich die Entscheidungen für einen neuen Standort in der Stadtverwaltung hinzogen, kaufte der Tierschutzverein 1998 das Gelände der ehemaligen Polizeihundestaffel in der Waldstraße 175(Rosental). 1999 wurde mit dem Umbau und der Sanierung der alten Zwingeranlage im Rosental begonnen und diese dann nach der Fertigstellung bis 2004 betrieben. Die Betreuung von Kleinsäugern erfolgte hier noch bis 2007. Das Hauptgebäude ist auf Grund des sehr schlechten Bauzustandes nur noch teilweise nutzbar. Der bestehende Denkmalschutz lässt eine kostengünstige Sanierung nicht zu, der Standort im Landschaftsschutzgebiet Rosental verbietet einen Ausbau zur Tierheimnutzung. So wurde durch die Mitgliederversammlung der Verkauf des Geländes beschlossen. Noch bis zum 23. Dezember 2009 wurden Kleinsäuger, Katzen und Exoten in der Max-Liebermann-Straße 89 betreut. Am Vormittag des 23. Dezember 2009 wurden die letzten Tiere aus dem völlig maroden Gebäuden der Max-Liebermann-Straße 89 in die neuen Anlagen in der Gustav-Adolf-Allee 35 in Leipzig-Breitenfeld umgesetzt. Am Nachmittag desselben Tages versagte die veraltete Heizung endgültig ihren Dienst. Mit der Frostsicherung am 24. Dezember endete nach fast 103 Jahren die Nutzung des Gebäudes Max-Liebermann-Straße 89 als Tierheim. Das Objekt Max-Liebermann-Straße 89 wurde endgültig an die Stadt Leipzig, Vermieter, zurückgegeben.
Im Juli 2000 beschloss der Stadtrat nach sechs Jahren der Grundstückssuche wegen der absoluten Platznot und der Beschwerden über die Lärmbelästigung durch die Anwohner in der Max-Liebermann-Straße den Neubau eines Tierheims am nördlichen Rande der Stadt, in Breitenfeld. Bis zum Dezember 2003 wurde der erste Bauabschnitt, zwei Hundehäuser, übergeben. Der Neubau des Katzenhauses begann erst fast vier Jahre später. Es wurde im Dezember 2007 übergeben. Damit fehlte zum Abschluss des Tierheimbaus noch der Erweiterungsbau dieses Hauses für Kleinsäuger und weitere Katzen. Dieser zweite Bauabschnitt wurde Ende 2009 fertiggestellt. Zwischenzeitlich baute der Verein eine große Anlage zur ganzjährigen Außenhaltung von Katzen mit ungenügender Prägung auf den Menschen, den sogenannten Katzenpark, der im August 2008 in Betrieb genommen wurde. Entsprechend der neuen Herausforderungen durch Veränderungen der Heimtierhaltung erfolgte noch während der Arbeiten am letzten Bauabschnitt eine konzeptionelle Änderung, so dass nunmehr nicht nur Katzen und Kleinsäuger, sondern zunehmend auch Reptilen betreut werden konnten.
Mit der Anlage in der Gustav-Adolf-Allee 35 betreibt der Tierschutzverein Leipzig ein modernes und das kapazitätsmäßig größte Tierheim des Bundeslandes Sachsen.
Um die Tradition des Vereinssitzes in der Max-Liebermann-Straße zu bewahren, verlegte der Vorstand das Vorstandsbüro 2010 in die Max-Liebermann-Straße 184.