Da unsere Tiere in Innenhaltung leben und kein Winterfell ausgebildet haben, vermitteln wir zwischen Oktober und April nicht in eine Außenhaltung.
Am 12.10.2021 wurden durch das Veterinäramt insgesamt 35 Kaninchen und 2 Meerschweinchen aus einer verwahrlosten Haltung eingewiesen, Pinova war eines davon. Fast alle Tiere befanden sich in einem schlechten Zustand, waren abgemagert, verfilzt und ein Teil litt an Kaninchenschnupfen, letzteres trifft auch auf die weiß-graue Pinova zu, möglicherweise handelt es sich aber auch um Kaninchensyphillis. Das klingt schlimmer als es ist, im Grunde sind es für die Tiere nur lästige Symptome. Pinova springt aber gut auf die Behandlung an. Wenn sie ab und zu mal ausbricht, äußert sich das bei ihr jedoch lediglich in Schnupfensymptomen.
Der braune Till ist im Tierheim geboren worden, seine Mutter war ein Fundtier. Bei ihm war die Kaninchensyphillis ausgebrochen, jedoch sieht man bei ihm derzeit keine Anzeichen mehr für diese Krankheit. Die auftretenden Symptome sind leicht mit einer Salbe unter Kontrolle zu behalten, ihm merkt man sonst nichts an. Auch muss man davon ausgehen, dass beide Kaninchen mit Encephalitozoon cuniculi (E.C.) infiziert sind. Diese Krankheit ist nicht heilbar, aber solange sie nicht ausbricht (was durchaus auch niemals passieren muss), kommen Kaninchen damit gut zurecht, Symptome zeigen Till und Pinova keine. Der Schnupfen/Syphillis sowie E. C. sind auf andere Kaninchen übertragbar, aber beide Krankheiten sind „händelbar“.
Till und Pinova hängen sehr aneinander, vor allem Pinova orientiert sich sehr an dem jüngeren Böckchen, die beiden sollten gemeinsam in ein neues Zuhause ziehen dürfen. Bei lauten Geräuschen oder generell ungewohnter Aufregung ist Pinova schreckhaft, wenn sie keine Nähe zum Menschen möchte (z. B. beim Tierarztbesuch), zeigt sie das durchaus auch mit Einsatz ihrer Zähne. Till duldet keine anderen männlichen Kaninchen in seiner Gruppe.
Wir vermitteln unsere Kaninchen nur in eine artgerechte Haltung, dies bedeutet keine Einzelhaltung und viel Platz. Kaninchen haben einen hohen Bewegungsdrang und brauchen die Möglichkeit zum Rennen, Springen und Haken schlagen, die dauerhafte Mindestfläche pro Kaninchen beträgt 2 qm (auf einer Ebene).
Die Ernährung von Kaninchen sollte aus frischem Heu, sowie mehrmals täglichen Frischfuttergaben in Form von Gemüse und Wildkräutern bestehen, auch Zweige sollten immer wieder angeboten werden. Trockenfutter sowie trocken Brot hingegen sollte nicht verfüttert werden.
Wenn Sie sich für unsere Tiere interessieren, melden Sie sich bitte per Mail unter info@tierheim-leipzig.de und übersenden Sie Bilder Ihrer Anlage (Haltungsumgebung der Tiere) sowie Ihre Telefonnummer.